Fakt ist, wird haben entweder akzeptiert vor einer der größten Herausforderungen als Menschheit zu stehen, oder wir ahnen, dass auch wir persönlich davon betroffen sein werden. Für alle auf diesem Spektrum bleibt die Frage: Kann ich alleine mit meinem Handeln etwas dagegen tun? Ist es die Mühe wirklich wert???
Meine klare Antwort: JA! Es macht einen wichtigen Unterschied, wenn du deinen Beitrag gegen die Klimakrise leistest! 🌺🤩
In diesem Artikel gebe ich 15 einfache Tipps für deinen Alltag:
Für mehr Ideen und vertiefende Infos habe ich hier ein PDF für euch zum Download. (Was ich selber tun kann)
1. Werde laut(er)!
Sprich mit deinen Freunden, den Arbeitskollegen, mit der Familie. Du glaubst gar nicht, welchen Unterschied es macht, wenn jemand ein schwieriges Thema anspricht, dem ich bereits vertraue, dessen Meinung ich in vielen anderen Bereichen schon schätze.
Die Klimakrise ins Bewusstsein von Menschen in deinem Umfeld zu holen ist ein wichtiger Beitrag!
2. Schalte Elektrogeräte komplett aus
Solange sie im Standby-Modus sind verbrauchen sie unnötig Strom. Je nach Anzahl der Geräte kann das im Jahr sehr leicht einen dreistelligen Betrag ausmachen. Einfach an eine Mehrfachsteckerleiste schließen und diese dann am Schalter ausschalten.
„Schon das konsequente Abschalten des Stand-by-Modus bei Elektrogeräten wie Druckern oder Fernsehern würde in ganz Deutschland 14 Millionen Tonnen CO2“ einsparen. (Siehe Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
3. Lösch alte Emails und Daten
Alle deine Emails, die noch existieren müssen auf einem Server deines Emailanbieters gespeichert werden. Und das so lange, bis du sie löscht, so lange benötigen sie Speicherplatz und demnach Strom.
Wenn es dir hier ähnlich geht wie mir, gibt es in deinem Postfach viel Potenzial deinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Das gilt natürlich für alle anderen digitalen Daten, die in einer Cloud gespeichert werden (Fotos, Videos, Musik, alte Kundenprojekte, …).
4. Statt Google die Suchmaschine Ecosia verwenden
Ecosia ist eine gleichwertige Suchmaschine zu den großen am Markt bekannten, wie z.B. Google, Bing oder Yahoo. Ecosia macht aber ein paar Dinge anders! Zum einen wird der gesamte Gewinn in den Klimaschutz investiert, wobei mindestens 80% davon Baumpflanzprojekte auf der ganzen Welt finanzieren. Gehe zu: https://www.ecosia.org
Zum anderen schützt Ecosia auch die Privatsphäre seiner User! (Siehe auch hier)
- Suchanfragen werden nicht permanent gespeichert
- Unsere Daten werden nicht mit Werbetreibenden geteilt
- Die Suchanfragen werden verschlüsselt
- Es werden keine externen Tracking-Tools verwendet
- Alle Tracking-Tools können komplett deaktiviert werden
Falls du mehr Bäume pflanzen willst, als du es durch deine Sucherei im Internet mit Ecosia kannst, ist jeder einzelne Euro hier gut angelegt: Plant for the Planet
Falls du dich fragst: Wieso denn Bäume pflanzen? Dann ist hier der große Zusammenhang zwischen CO2 und der Photosynthese der Pflanzen in einem tollen Video erklärt (Terra X – Wie funktioniert Photosynthese?). Kurz: Je mehr Bäume gepflanzt werden, desto mehr CO2 wird aus der Atmosphäre entnommen.
5. Sparsam heizen
Jedes Grad weniger spart Energie, also auch CO2-Ausstoß und senkt dazu noch die Heizkosten. Nicht unwichtig bei den zu erwartenden Gaspreisen im nächsten Winter und in Zukunft. Einfach einen Wollpullover anziehen und sich eine Wolldecke auf dem Sofa zurechtlegen.
Zusätzlich kannst du dich fragen, ob wirklich jedes Zimmer geheizt werden muss. Bei uns bleiben das Schlafzimmer und die Küche zum Beispiel immer ungeheizt.
6. Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen
Es gibt inzwischen keinen nennenswerten Grund seine Strom nicht aus nachhaltiger Produktion zu beziehen. Die Kosten sind vergleichbar mit denen aus fossilen Brennstoffen hergestellten Strom und jede nachhaltig produzierte Kilowattstunde Strom fördert die Unabhängigkeit von Deutschland in der Energieversorgung. Durch den gesetzlich festgelegten Einspeisevorrangs erneuerbarer Energien in den zur Verfügung stehenden Strompool verringert jede nachhaltig abgefragte oder jede eingesparte Kilowattstunde „direkt die Nutzung fossiler und atomarer Energieträger.“ (Siehe Blog-Beitrag von Andreas Schug von Naturstrom)
7. Aufladbare Batterien verwenden
Akkus lassen sich mindestens 500-mal wieder aufladen, bevor sie zu giftigem Sondermüll werden. 500 Mal!! Da hat man die Kosten schnell wieder reingeholt, schon Ressourcen und spart Müll.
8. Kauft Second-Hand
Viele Produkte, die wir im Alltag benötigen, müssen nicht extra nur für uns hergestellt werden. Schaut auf dem Trödelmarkt in euerer Nähe nach neuen Schätzen, oder in den bekannten Internetbörsen, wie ebay Kleinanzeigen, Vinted, oder andere.
- Möbel gibt es oftmals in hervorragender Qualität zu günstigen Preisen gebraucht zu kaufen.
- Alltagsgegenstände: Spielzeug, Elektrogeräte, Dekoration, Fahrräder, Sportgeräte, etc.
- Kleidung: Der Fehlkauf des Einen ist der glückliche Second-Hand-Einkauf des Anderen.
Oder Kinderkleidung, wie schnell ist sie wieder zu klein. Kauft wenige neue Kleidungsstücke, diese dann aber hochwertig. Die Modeindustrie ist eine der größten Umweltverschmutzer der Welt! (siehe 10.)
9. Reparieren statt wegwerfen
Sei es ein Elektrogerät, ein Kleidungsstück oder etwas anderes aus unserem Alltag. Wie schnell kommt der Gedanke es zu entsorgen und neu anzuschaffen?!
Geht in Repaircafés in eurer Nähe oder schaut bei Youtube vorbei. Dort kannst du fast alles lernen und oftmals ist es sehr einfach. Man muss es nur einmal erklärt bekommen.
Gerade Kleidung ist einfach und kreativ zu reparieren. Für Anregungen schaut mal hier vorbei: www.kaputt.de
10. Kauft wenige Kleidungsstücke, diese dann hochwertig!
Die Modeindustrie ist eine der größten Umweltverschmutzer der Welt. „Derzeit verursacht die Textilindustrie jährlich 1,2 Billionen Tonnen CO2 – und damit mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen.“ (siehe ECOllection -Concious Fashion)
Umso wichtiger ist es auch hier auf Nachhaltigkeit und FairFashion zu achten. FairFashion „bezeichnet Kleidung, die nach fairen und ökologisch korrekten Produktbedingungen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wird.“ (https://fashionlifebalance.com)
Achtet wann immer möglich auf Biolabels, z.B. GOTs-Siegel (Global Organic Textile Standard).
Die Qualität der Kleidungsstücke ist dann so hochwertig, dass diese viele Jahre getragen werden können.
11. Wäsche nicht (zu) heiß waschen
„Energie spart, wer leicht verschmutzte Buntwäsche nur bei 20 bis 30 Grad wäscht (…). Auch bei Weißwäsche sind laut Umweltbundesamt (UBA) in der Regel nicht mehr als 40 Grad notwendig. 40 statt 60 Grad – das entspricht laut UBA einer Energieeinsparung von 35 bis 40 Prozent.“ (Siehe Ökotest)
12. Festes Shampoo, Spülung und Seife verwenden
Jede produzierte Plastikflasche wird aus fossilien Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas gewonnen. Die gesamte Produktion, Herstellung und der Transport verursachen ebenfalls CO2 und das alles nur, um etwas zu verpacken, das wir ganz bequem als festes Stück verwenden können. (Detailliert nachlesbar hier.)
Mittlerweile in jeder Drogerie zu kaufen. Im Idealfall dann noch als Naturkosmetik. Beispielhaft hier die Auswahl an festem Shampoo bei dm.
Plastik sparen wo immer es geht lohnt sich!
13. Weniger Fleisch und möglichst kein Rind essen
Fakt ist, wer Fleisch isst, hat einen negativeren Einfluss auf das Klima als Vegetarier oder Veganer. Die gute Nachricht: Die Wahl des Fleisches kann dein Beitrag sein! Geflügel- oder Schweinefleisch ist wesentlich weniger klimaschädlich, als Rindfleisch.
„Die weltweite Tierhaltung gehört mit rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung. Vor allem Wiederkäuer haben einen extrem hohen CO2-Ausstoß: Pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO2 freigesetzt. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Mischbrot produziert 0,75 Kilo CO2, Äpfel 0,5 Kilo CO2, und Tomaten 0,2 Kilo CO2.“ (Siehe: Greenpeace)
Deshalb, verzichte auf Fleisch so oft wie möglich und wenn du Fleisch essen möchtest, dann besser kein Rind. Wenn man diese Argumentation etwas weiter denkt, kommt man schnell auch zu den Milchprodukten… aber das nur am Rande erwähnt. Jeder Schritt ist wichtig!
14. Auf Palmöl verzichten – Abholzung der Regenwälder verhindern
Warum?
Allgemein: In Holz ist seehr viel CO2 gespeichert. Wird das Holz verbrannt, wie bei der Abholzung des Regenwaldes oftmals durch Brandrodung passiert, wird es wieder freigesetzt. Basierend auf den Daten von Global Forest Watch haben wir im Jahr 2020 42.100 Quadratkilometer Regenwald verloren. (Siehe Das Regenwaldportal) Das entspricht in etwa der Größe Dänemarks.
„Schon jetzt breiten sich riesige industrielle Ölpalm-Monokulturen weltweit auf etwa 270.000 Quadratkilometern in den Regenwaldgebieten am Äquator aus. Das entspricht drei Viertel der Fläche Deutschlands.“ (siehe www.regenwald.org)
„Mit der Rodung der Tropenwälder und Umwandlung in industrielle Monokulturen wird die enorme natürliche Vielfalt verschiedener Tier- und Pflanzenarten der Ökosysteme vernichtet. Die vom Aussterben bedrohten Orang-Utan-Menschenaffen stehen hier nur stellvertretend als Symbol für Tausende weiterer Arten.“ (ebenda)
„Palmöl bedeutet Elend für die Mehrheit der Einwohner in den Anbaugebieten. Sie verlieren ihr angestammtes Land an die Palmölkonzerne und werden oft gewaltsam vertrieben. Ihre Lebensgrundlagen und ihre Kultur werden zerstört.“ (ebenda)
Wie???
Wir müssen genau hinsehen, denn in fast jedem zweiten Produkt im Supermarkt oder der Drogerie befindet sich Palmöl. Deshalb die Inhaltsstoffe lesen und palmölfreie Alternativen finden! Insgesamt brauchen wir „einen bewussteren Konsum von Süß- und Knabberwaren, Fertiggerichten und Fleisch. Weniger ist mehr.“ (siehe WWF)
Sogar für die Nuss-Nougart-Aufstriche gibt es köstliche Alternativen ohne Palmfett, versprochen! 😉 Mein Favorit ist dieser hier: Nocciolata von Rigoni di Asiago. Ich bin Fan seit Jahren und freue mich die Gläser inzwischen auch beim örtlichen Rewe zu finden, sonst im Bio Supermarkt.
15. Regionale und saisonale Produkte kaufen
Der CO2-Fußabdruck verschiedener Lebensmittel hängt stark davon ab, mit wieviel Aufwand diese produziert und transportiert werden mussten und auch, mit welchem Transportmittel sie vom Laden in den Kühlschrank kommen.
Eine sehr aufschlussreiche Studie vom Instituts für Energie und Umweltforschung Heidelberg gGmbH hat den ökologischen Fußabdruck von fast 200 Lebensmitteln und Gerichten ausgewertet und verglichen.
Auch keine Überraschung ist, dass der CO2-Ausstoß bei tierischen Produkten wie Milch, Fleisch, Butter und Käse in der Regel höher liegt als der von pflanzlichen Erzeugnissen. (siehe Artikel bei Waschbär)
Je kürzer die Transportwege und je weniger Gewächshausumgebung, desto besser.
Was wirst du anderes essen, um klimafreundlicher zu leben?